Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit kann wie folgt im Sportverein eingegliedert sein:

a.) Auf Leitungsebene
Die Öffentlichkeitsarbeit ist auf der Vorstandsebene (Leitungsebene; geschäftsführender Vorstand) angesiedelt. Im Verein gibt es einen Vorstand Öffentlichkeitsarbeit.

Vorteile:

• Die Öffentlichkeitsarbeit ist an allen (strategischen) Entscheidungsprozessen beteiligt
• Hohe innerorganisatorische Akzeptanz/Bedeutung  der Öffentlichkeitsarbeit
• Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit wird auch von außen als bedeutsam wahrgenommen
• Öffentlichkeitsarbeit wird zeitnah bearbeitet und entschieden

Nachteile:

• Überlastung des Vorstandes, wenn ein Vorstandsmitglied neben der Öffentlichkeitsarbeit (viele) andere Bereiche zu verantworten hat
• Nicht immer hat der Vorstand die fachliche Expertise im Bereich Öffentlichkeitsarbeit

Beispiel: Vorstand Öffentlichkeitsarbeit

b.) Stabsstelle auf Leitungsebene

Die Öffentlichkeitsarbeit wird aus der allgemeinen Hierarchie des Vereins herausgelöst. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit untersteht direkt dem Vorstand bzw. ist dem Vorstand unmittelbar zugeordnet (oft verantwortet ein Pressesprecher die Stabsstelle).

Vorteile:

• Die Öffentlichkeitsarbeit hebt sich von den anderen Bereichen ab und wird als eigenständiger Bereich besonders deutlich wahrgenommen
• Der Kommunikations- und Informationsaustausch zum Vorstand ist durch die direkte Anbindung gegeben. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit wirkt an zentralen Entscheidungsrunden mit
• Der Vorstand ist offen für Rat/Unterstützung aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit
• Der Pressesprecher ist ein Gesicht des Vereins (wird in der Öffentlichkeit so wahrgenommen)

Nachteile:

• Die Selbstständigkeit des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit ist eingeschränkt (eingeschränkte Entscheidungsbefugnisse)
• Themen können möglicherweise nicht zeitnah behandelt und in die Öffentlichkeit gebracht werden

Beispiel: Öffentlichkeitsarbeit als Stabsstelle auf Vorstandsebene

c.) Direkt unterhalb der Leitungsebene bzw. gleichrangig mit anderen Abteilungen

Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit wird von einem Mitarbeiter verantwortet, der in seinem Titel „Öffentlichkeitsarbeit“ oder einen ähnlichen Namen  trägt (z.B. Referent für Öffentlichkeitarbeit, Pressewart, Medienwart).

Vorteile:

• Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit im Verein wird deutlich
• Die Öffentlichkeitsarbeit agiert auf Augenhöhe mit anderen Vereinsbereichen

Nachteile:

• Wenn es keinen Vorstand Öffentlichkeitsarbeit bzw. kein Vorstandsmitglied mit Expertise im Bereich Öffentlichkeitsarbeit gibt, laufen ggf. viele Initiativen des Referenten/Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit ins Leere

Beispiel: Öffentlichkeitsarbeit direkt unterhalb der Leitungsebene

d.) Einem anderen, übergeordneten Bereich zugeordnet

Die Öffentlichkeitsarbeit wird einem anderen, übergeordneten Bereich im Verein zugeordnet (z.B. Marketing).

Vorteile:

• Evtl. ist kein weiteres Personal notwendig
• Übersichtlichkeit der Organisation

Nachteile:

• Die Öffentlichkeitsarbeit erlangt innerhalb des zugeordneten Bereichs und damit im Verein keine ausreichende Bedeutung
• Die Öffentlichkeitsarbeit arbeitet nicht auf Augenhöhe mit anderen Vereinsbereichen
• Wenn personell keine klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten geschaffen wurden, verliert die Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls an Bedeutung
• Die Reaktionsgeschwindigkeit für die Öffentlichkeitsarbeit ist möglicherweise herabgesetzt

Beispiel: Öffentlichkeitsarbeit ist einem anderen Bereich zugeordnet

Grundsätzlich gilt: Je höher der Bereich Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des Vereins hierarchisch verortet ist, umso stärker wird sie in der Regel auch akzeptiert.

Bild 1: Organigramm TSV Westhausen: https://www.tsvwesthausen.de/gesamtverein/vorstand

Bild 2: Organigramm TSV Rot Weiss Auerbach: https://tsv-auerbach.org/organisationsstruktur/

Bild 3: Organigramm TSV Meerbusch: https://www.tsv-meerbusch.de/wp-content/uploads/TSV-Organigramm-05.2019.pdf

Bild 4: Organigramm Karlsruher FV: https://www.karlsruher-fv1891.de/Organigramm2019.pdf